«There are only two energies at the core of the Human experience: love and fear. Love grants freedom. Fear takes it away» ~ Neale Donald Walsh
Es gibt nur zwei grosse Player in der menschlichen Dualität der Empfindungen und das sind Liebe und Angst. Alle anderen Emotionen und Gefühle basieren auf diesen beiden Empfindungen – je nachdem, ob es positive oder negative Gefühle sind. Hass, Wut, Neid, Gier, Mangel etc. basieren alle auf Angst. Freude, Glück, Zufriedenheit etc. basieren auf Liebe.
Angst ist evolutionsbiologisch gesehen zuerst einmal eine Schutzfunktion vor realen Gefahren (man erinnere sich an die Urzeitmenschen, welche vielen wilden Tieren unterlegen waren und sich somit vor ihnen schützen mussten). Immer wenn dein physisches Sein bedroht ist, schiesst die Angst ein, um dir zu signalisieren, dass du in Gefahr bist – auch durch dich selbst verursachte gefährliche Handlungen wie z.B. viel zu schnell Auto zu fahren oder zu nahe vor einem Abgrund zu stehen. Somit hat in dieser Funktion die Angst also die Aufgabe, dich vor physischem Schaden zu bewahren.
Nun gibt es aber auch die Angst als Schutz vor emotionalen Verletzungen und Schmerz – und mit dieser wollen wir uns hier nun beschäftigen. Die Angst entsteht dabei aus Erfahrungen aus unserer Vergangenheit, als wir vielleicht das erste und zweite und dritte mal von jemandem emotional verletzt wurden: z.B. dadurch, dass wir verlassen wurden, ober wir uns durch das Verhalten unserer Eltern abgewiesen oder zurückgewiesen fühlten oder wir herausgefunden haben, dass der beste Freund uns angelogen oder gar betrogen hat. Das Gehirn macht aus solchen Erfahrungen dann einen Speichereintrag und versieht ihn mit „Gefahr!!“. Die Angst, die mit der Erinnerung an dieses Ereignis oder dieser Erinnerung verbunden ist, soll uns dann vor weiteren erneuten Verletzungen oder Schmerzen bewahren, weil das Unterbewusstsein die Konsequenz abgespeichert hat, dass wenn das und das passiert oder sich jemand so oder so verhält, dies einen verletzen wird. Und dann springt die Alarmglocke Angst an – mehr oder weniger laut. Die Angst versucht dich also vor diesem neuen/alten Schmerz zu beschützen, damit du nicht nochmals die gleiche schmerzhafte Erfahrung machen musst.
Problematisch dabei ist, dass die Angst
ein unangenehmes Gefühl ist und
aus einem Mangel heraus entsteht,
wie z.B. nicht sicher zu sein, nicht gut genug zu sein, nicht genug zu haben, nicht genug zu bekommen. Dieses Mangelgefühl ist extrem energieraubend und energetisch betrachtet eine sehr niedrig schwingende Energie, weshalb sie dich auslaugt und schwächt. Das Mangelgefühl führt des Weiteren dazu, dass wir aus der Frequenz des Mangels noch mehr Mangel erschaffen. Und somit sind wir dann irgendwann in einer negativen Abwärtsspirale von Angst und Mangel verbandelt. Denn der menschliche Verstand funktioniert leider so, dass wir immer nach dem suchen und schauen, was wir bereits kennen. Wenn wir also im Mangel und in der Angst sind, so sehen wir die Welt durch diese Filter und erschaffen und erkennen dadurch nur noch mehr Mangel und Angst. Wir erleben ja die Welt um uns herum immer nur durch den Filter unserer eigenen Wahrnehmung. Das ist der Grund, warum die Welt an einem Tag als schön und lebenswert erscheint (wenn wir also gut drauf sind und uns z.B. auf das Positive fokussieren) und am nächsten Tag erscheint uns alles als komplett aussichtslos und sinnlos (wenn wir uns z.B. auf das fokussieren, an was es uns mangelt).
Weil wir so unbewusst sind mit unseren Schutzmauern und Ängsten, kommen wir irgendwann in einen Dauer-Autopilot-Mechanismus des Überlebensmodus, der darauf fokussiert ist, dass wir nicht verletzt werden. Und dadurch schauen wir permanent auf Menschen und Situationen, die uns potentiell verletzen könnten, um diesen Schmerz nicht nochmals zu erleben. Und so bleibt dann der Fokus auf Verletzung und Schmerz oder eben den Mangel an Liebe und Vertrauen. Wir werden so jeder Erfahrung oder Situation aus dem Weg gehen und sie vermeiden, damit wir diese Verletzung nicht nochmals erleben müssen. Wir bleiben so lange in diesem Vermeidungs-Mechanismus, bis der Urschmerz einer Verletzung geheilt ist, so dass das Schutzprogramm nicht mehr einspringen muss.
Aber wie bei allen anderen Gefühlen kann man emotionale Heilung nur dadurch erfahren, dass man die Angst, die Verletzung oder den Schmerz nochmals ganz bewusst wahrnimmt und fühlt und dadurch auch annehmen kann, so dass der Schmerz oder die Angst transformiert werden kann. Aber solange wir in dem unbewussten Autopilot-Vermeidungsmechanismus sind, werden wir der Heilung durch äussere Vermeidungsstrategien aus dem Weg gehen. So beenden wir lieber eine Beziehung, wenn sie zu „anstrengend“ wird, weil allenfalls genau hier eine bestimmte Angst oder alte Verletzung angetriggert wird, oder wir wechseln den Job oder das Umfeld, weil wir auch hier immer wieder an etwas erinnert werden, wo wir uns weigern hinzuschauen. Wir behandeln somit also quasi wie die Medizin nur das Symptom, nicht aber die Ursache.
Wir treffen zu oft Entscheidungen, die auf Angst basieren anstatt auf Vertrauen und Liebe. Wenn du also erkennst, dass es auf emotionaler Ebene nichts zu befürchten gibt und nichts, wovor du wirklich Angst haben müsstest, da dich emotionaler Schmerz nicht umbringt und du als Erwachsener damit umgehen kannst, wenn du dir der Angst und dem Schmerz bewusst bist, dann erkennst du auch, dass du nicht das Opfer deiner äusseren Umstände bist. Denn dein Default Mode, deine ursprüngliche Essenz ist Heilung.
Du bist hier auf diese Welt inkarniert als spirituelles Wesen, als Seele, die immer wieder Heilung und Wachstum erfahren möchte. Das ist deine wahre Essenz. Das bedeutet nicht, dass du nun nie mehr Schmerz fühlen wirst, verletzt werden wirst oder Mangel empfindest. Dies bedeutet aber, dass du immer wieder den Weg zur Heilung zurückfinden kannst – je nachdem, wie du dich gedanklich fokussierst. Wenn du dich dem Schmerz und der Verletzung stellst und dir gestattest, den Schmerz zu fühlen und zu anerkennen, kann dadurch auch Heilung geschehen, da der Schmerz in dein Bewusstsein gebracht wird und du dadurch erkennst, dass er dich nicht umbringt. Dadurch wiederum können sich auch die darum liegenden Ängste vor diesem Schmerz auflösen. Wenn du dich der Heilung öffnest und dein Bewusstsein wieder auf deinen Default Mode der Heilung richtest, kann auch die Liebe in dir und durch dich hindurch fliessen – und die Liebe ist sozusagen das Heilmittel gegen die Angst.
Wenn du also Goliath – in unserem Fall die Angst - besiegen möchtest, so darfst hierfür nicht auf David vertrauen, sondern musst deinen 2. Goliath – die Liebe – ins Spiel holen, um die Angst transformieren zu können.
Denn – so absurd es auch klingen mag – die grösste Angst deiner Angst ist es, dass du wieder liebst, denn dadurch verliert die Angst ihre Daseinsberechtigung. Denn wenn du wieder liebst, vertraust du auch in dich und deine Zukunft und ist somit also das Heilmittel gegen deine Angst. Die Angst transformiert sich dann, wenn wir hinschauen, sie fühlen, sie annehmen/lieben und dadurch integrieren und wir eben nicht dagegen kämpfen und sie verdrängen.
Angst will immer, dass alles so bleibt wie es ist. Angst hasst die Veränderung. Die Liebe auf der anderen Seite will, dass es so werden wird, wie es sein KANN. Angst geht davon aus, dass alles nur noch schlimmer wird, deshalb versucht sie neue Erfahrungen zu vermeiden. Liebe hingegen ist das Vertrauen, dass es immer besser wird, weil die Liebe weiss, dass du eigentlich in einem ständigen Wachstum bist. Angst hat den Fokus auf die Vergangenheit, Liebe den Fokus auf die Zukunft. Deshalb führt Angst immer dazu, dass du dein eigenes Leben vermeidest, weil du keine neuen Erfahrungen mehr zulässt und lieber in deiner vermeintlichen Komfortzone verbleibst.
Der Default Mode der menschlichen Seele oder des menschlichen Wesens ist wie schon oben erwähnt LIEBE. Die Rede ist hier nun aber nicht von der so oft missverstandenen romantischen Liebe zwischen zwei Menschen, sondern es geht um die universelle Energie der Liebe, aus der wir alle entstanden sind.
Wenn du dich mit Quantenphysik beschäftigt hast, so weisst du, dass letztlich alles Sein Energie ist, die schwingt. Materie ist somit Energie in verfestigter Form.
Die Energie, aus der wir alle entstanden sind und es im Ursprung immer noch sind, ist Licht in seiner reinsten Form und Schwingung. Diese zwei Energien vereint sind die universelle Liebe, die je nach Glaubensrichtung oder Weltansicht anders genannt wird:
Prana
Chi
Akasha
Universelle Energie
Quellenenergie
göttliche Liebe
Alle Emotionen, die wir in unserem Körper fühlen, schwingen auf einer bestimmten Frequenz und haben dementsprechend einen Einfluss auf deinen Körper und deine Energiefrequenz. Liebe gehört zu den hochschwingenden Emotionen und ist deshalb quasi als Gegenspielerin der Angst fähig zu heilen. Wie das denn?? fragst du dich jetzt wahrscheinlich.
Die Liebe möchte sich durch unseren Energiekörper oder entlang der Meridiane oder des neurologischen Systems (=Nervenbahnen) bewegen. Wenn wir uns der Liebe widersetzen und sie daran hindern, in uns zu fliessen, spüren wir diesen Widerstand als negative Emotion oder Blockade.
Dadurch blockierst du also den Energiestrom der Liebe. Liebe ist eine Energie, die durch dich fliesst und wenn du versuchst, diesen Fluss zu blockieren, wirst du das als negative Emotion spüren wie:
Wut - das Gefühl, dass dir Liebe vorenthalten wurde oder dass du nicht die Liebe bekommen hast, die du verdienst
Traurigkeit - der Verlust von Liebe oder von etwas, das du liebst
Angst - vor dem Verlust von Liebe oder davor, nicht geliebt zu werden
Schmerz - das Gefühl, dass einem Liebe vorenthalten oder entzogen wurde
Schuld - das Gefühl, dass du einen anderen nicht genug geliebt oder ihm Liebe vorenthalten hast
Über die Liebe zu schreiben, ist somit also eine Herkulesaufgabe: Denn Liebe, wie ein Mensch sie erfahren kann, ist etwas ganz Subjektives, sehr eigenes. Jeder Mensch erfährt Liebe ein wenig anders.
Gleichzeitig glauben alle, mitreden und mitempfinden zu können, wenn von "Liebe" die Rede ist. Von der partnerschaftlichen ebenso wie von der universellen. Spätestens wenn die Sprache auf Gott oder die Natur kommt, hat jeder und jede eine eigene Erfahrung zu dieser universellen Liebe. Und so stelle ich mich hier einer Gratwanderung, wenn ich die universelle neben die partnerschaftliche oder romantische Liebe stelle.
Ich habe selten wahre partnerschaftliche Liebe gesehen. Das meiste, was unter der Bezeichnung Partnerschaft gelebt wird, hat nicht (mehr) viel mit Liebe zu tun. Eher sind dies Arrangements – ob mit oder ohne Kinder – die auf der Idee basieren, es alleine nicht zu schaffen und einander zu unterstützen. Ob nun durch Arbeitsteilung, Unterhaltungs-Grundversorgung oder das Aufrechterhalten eines anerkannten Status: Die meisten Partnerschaften, die ich kenne, sind eine Verstrickung scheinbar unlösbarer, wechselseitiger Abhängigkeiten und Verpflichtungen.
Das ist jene "Liebe", die stets an Bedingungen, Forderungen und Abhängigkeiten geknüpft ist und auf Angst basiert – der Angst, vom anderen abgewiesen und wieder verlassen zu werden. Und der Erwartung, dass uns der andere das zu geben hat, was wir uns nicht selbst geben können. Dass der andere uns glücklich machen muss, weil wir unfähig sind, das Glück in uns selbst zu finden. Die Durchschnittsbeziehung, so wie sie heute zumeist gelebt wird, ist für mich lediglich eine Handels-GmbH: Wir schliessen einen Vertrag darüber, dass wir uns gegenseitig nicht allzu sehr verletzen, indem wir uns dem anderen gegenüber nie wirklich öffnen und zeigen. Wir manipulieren den anderen so, dass er sich schuldig fühlt und deshalb bei uns bleibt, damit wir unsere eigenen Unzulänglichkeiten nicht fühlen müssen. Mal ehrlich: Wie viele Paare bleiben zusammen nur aus dem Grund, weil sie nicht alleine sein wollen oder zu bequem sind, sich aus ihrer Komfortzone, die nichts anderes als ein selbst gebautes Gefängnis ist, zu bewegen?
Ich bewerte und verurteile das nicht, stelle einfach nur fest, dass diese Arrangements wenig mit Liebe zu tun haben. Das kann man so machen, wenn das für einen stimmt.
Aber: Kein Mensch "braucht“ einen anderen. Kein Mensch ist unersetzlich. Kein Mensch hat die Verpflichtung, einen anderen zu tragen. All dies sind moralische Zwänge, die uns verleiten, uns "aufzuopfern“, uns "einzuordnen“ und zu leiden. Kann ein Mensch, der leidet, lieben?
Zu leiden ist das schlimmste, was du einem Menschen – vor allem deinen Kindern und deinem Partner – antun kannst: Dieser unausgesprochene Vorwurf, dich kleiner zu machen für das Wohl des anderen. Denn du tust es nicht aus Liebe – sondern aus Abhängigkeit. Dein Kind, dein Mann, deine Frau können nicht wachsen mit so viel „Schuld“. Sie können ihr eigenes Leben nicht frei gestalten, wenn du die Behauptung aufrecht erhältst, dass sie es ohne dich nicht schaffen. Und auch umgekehrt ist es so: Du brauchst nichts und niemanden, um dein Leben zur vollen Blüte zu bringen.
Denn alles was du brauchst, ist Liebe. Deine Liebe. Eine Liebe, die aus deinem innersten Wesen hervorkommt, weil es dir gelungen ist, gänzlich „ja“ zu sagen zum Leben, zu den Menschen und zu dir, so wie du eben bist. Denn die Liebe selbst verletzt niemanden, sie stellt weder Bedingungen noch Forderungen, sie tut nicht weh, sie manipuliert nicht und sie lügt nicht.
Es braucht also dich und deine Erlaubnis für die universelle, bedingungslose Liebe. Wenn dein Herz frei ist von (Verlust)Angst, wenn die Überzeugungen deines Egos wie "ich bin nicht gut genug", "ich bin falsch" und "ich bin nicht liebenswert" oder "ich bin anders" schweigen, dann kann sich dein Herz mit der universellen Liebe verbinden und mit dem, was gerade da ist.
Partnerschaftliche Liebe entsteht daraus, die innere Schönheit und das Potenzial des anderen zu erkennen und zu lieben. Sich gegenseitig zu nähren, fördern und zu wachsen – zusammen und individuell. Zu lieben, ohne zu brauchen, zu erwarten oder zu fordern und dabei trotzdem gesunde Grenzen zu setzen, damit man sich nicht im anderen verliert. Für sich selbst zu sorgen, ohne sich dabei abhängig vom anderen zu machen.
Ja, das sind hohe Ansprüche an dich und eine Partnerschaft, die ein noch höheres Mass an Selbstreflexion, Bewusstsein und Achtsamkeit erfordern. Es sind dies Begegnungen von zwei Seelen, die sich für das gemeinsame Wachstum entschieden haben – auch wenn der Weg bisweilen steinig und stolprig ist, weil man sich dabei mit sich selbst bis in die dunkelsten Ecken seines Egos auseinandersetzen muss.
Bedingungslose Liebe hat nichts mit all den emotionalen und sinnlichen Aufregungen zu tun, die wir uns – je nach Geschmack – regelmässig in unseren Lebens-Cocktail kippen. Bedingungslose Liebe heisst, in der Tiefe und vorbehaltlos verbunden zu sein.
Das bedeutet jetzt allerdings nicht, dass du alles tolerierst, akzeptierst oder tust, was ein anderer will. Du kannst dich sogar heftig streiten oder auf konträren Positionen rumptrampeln und dabei trotzdem in der universellen Liebe sein. Weil dir bewusst ist, dass dein Ego in diesem Moment sich mit dem Ego deines Gegenübers streitet und es dabei nur um Ansichten und Befindlichkeiten geht. Solange du dabei bei dir selbst und gleichzeitig verbunden bleibst mit deinem Gegenüber und seine Empfindungen, Gedanken und Bewegungen wahrnimmst, wirst du es schaffen, wieder zur gemeinsamen Basis von Wertschätzung, Vertrauen und bedingungsloser Liebe zurückzufinden. Bedingungslose Liebe bedeutet auch nicht, dass du psychische oder körperliche Gewalt deines Gegenübers akzeptieren musst. Dies hat überhaupt nichts mit Liebe zu tun und wenn du solches erfährst, dann gibt es genau nur eine Handlungsmöglichkeit: diesem Menschen so schnell wie möglich und für immer den Rücken zu kehren.
Befindest du dich in einer toxischen Beziehung? Steckst du in einer Situation fest, aus der du alleine nicht herauszukommen scheinst? Oder möchtest du deine Ängste und Blockaden überwinden? Ich unterstütze dich gerne bei diesen oder anderen Themen. Schau dir mein Angebot an und nimm gerne Kontakt mit mir auf. Ich freue mich auf dich!
© 2022 Regina Voegelin
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